Review: Rock am Ring 2018

5. Juni 2018 0
Review: Rock am Ring 2018

Rock am Ring – Das bedeutet drei Tage gute Musik, ein großartiges und wettererprobtes Publikum sowie jährlich das beste Festival-Lineup was Deutschland zu bieten hat.

Thirty Seconds To MarksIn diesem Jahr durften sich die Fans u. a. auf die Headliner Thrity Seconds To Mars, Muse oder die Foo Fighters freuen. Rock am Ring ist nicht nur ein jährliches Festival – es ist mehr eine Lebenseinstellung oder ein fester Termin im jährlichen Kalender dem man auf keinen Fall verpassen sollte. Es ist einfach mehr als große, bekannte Bands auf einer Bühne zu erleben. Es ist ein großartiges Wochenende wo viele Gleichgesinnte sich jährlich treffen um eine gute Zeit zu haben und eventuell sogar aus dem Alltag zu fliehen. Logisch ziehen hier die großen Namen, aber bei diesem Festival bekommt der Besuch einfach mehr geboten. Mehr Bands, mehr Musik und vor allen Dingen mehr Spaß. Und wer weiß, vielleicht findet der ein oder andere hier seine neue aufstrebende Lieblingsband. Denn hier kann man jedes Jahr bekanntes hören, aber auch neue Musik erleben.

Der erste Festivaltag fing auch 2018 wieder klassisch an – nicht nur die Ringrocker waren wieder in der Eifel, nein auch das Ringwetter war wieder da. Aber pünktlich zum Start des Konzertmarathon verabschiedete sich der Regen sodass sogar die Sonne ein paar Strahlen über den Nürburgring warf. Auf der Vulcano Stage startete man mit Greta Van Fleet in das lange Festivalwochenende, auf der Crater Stage mit Andrew W. K. und auf der Alternastage begann man mit ELI.

Jimmy Eat WorldAls nächstes war mit Jimmy Eat World ein zugegebenermaßen alter Hase auf den Konzertbühnen dieser Welt an der Reihe. Seine Auftritte sind jedoch immer noch so energisch wie eh und je. Für uns bisher war es bis zu diesem Zeitpunkt der der beste Auftritt des Tages. Natürlich durfte mit “In The Middle” sein bekanntester Song auch nicht fehlen.

Von Sommerfeeling war am ersten Tag leider weiter nichts zu spüren. Zwar war der Regen verschwunden, aber warm wäre irgendwie anders gewesen. Zum Glück heizten die Überflieger von Milky Chance der Menge richtig ein. Die Band ist nicht nur in Deutschland bekannt, denn gerade mit ihrem Song Sadnecessary erhielten sie auch internationale Aufmerksamkeit und waren u. a. bereits Gast in den US-Shows von Jimmy Kimmel und The Tonight Show mit Jimmy Fallon.

Enter ShikariEnergisch weiter ging es auch auf der der Crater Stage. Enter Shikari sind ein gern gesehener Gast in der Eifel. Ihre Auftritte sind einfach klasse. Kein Wunder das auch bei diesem Konzert wieder tausende die Band feierten.

Nachdem es mit der britischen Alternative-Folk-Band Alt-J etwas ruhiger auf der Vulcano Stage wurde ging es nach einer Kurzen Umbaupause mit Casper weiter.

CasperWas war das bitte für ein geniales Konzert des Co-Headliners? Abriss pur! Natürlich durften Hits wie “Alles endet (aber nie die Musik)”, “Auf und davon” oder “So perfekt” im Set nicht fehlen. Doch Casper wäre nicht Casper wenn er nicht noch zusätzlich ein paar Überraschungen für die Fans im Ärmel gehabt hätte. So holte sich der Bielefelder zwei mal Untersützung auf die Bühne. Felix Brummer, Frontmann von Kraftklub und guter Freund des Sängers kam bei “Ganz schön okay” auf die Bühne. ”Keine Angst” wurde zudem gemeinsam mit Drangsal performt.

A Perfect CircleUngemein haben wir danach uns auf das Konzert von A Perfect Circle auf der Crater Stage gefreut und wir wurden definitiv nicht enttäuscht. Tool-Frontmann Maynard James Keenan gab sich mit seiner Band die Ehre am Nürburgring. Perfekter Sound und eine dazugehörige passende Bühnenshow. Düster, wenig Licht, wenig Effekte, genau passen – weniger kann oft mehr sein.

Der Gig war einfach nur ein Brett. Schwieriger war es hingegen für uns Fotografen. Bei so wenig Licht auf der Bühne und einem Frontmann, der sich lieber nur im Hintergrund der Bühne aufhält, sind gute Fotos Mangelware. 

Nach Casper folgte der erste Headliner-Auftritt bei Rock am Ring 2018. Mit etwas Verspätung begann die Show von Thirty Seconds To Mars wie ein Feuerwerk – mit einem Feuerwerk. Normalerweise kennt man das doch von diversen Festivalauftritten: Erst spielen Bands neue oder für die breite Masse eventuell unbekanntere Songs bevor gegen Ende dann die Hits rausgeholt werden. Aber nicht bei Hollywood-Star Jared Leto und seiner Band! Los ging es mit “Up in the Air”, “Kings and Queens” und “This Is War”. Das Konzert lebte zum Teil von der Interaktion mit dem Publikum. Immer wieder wurden Fans auf die Bühne geholt um ihren Star hautnah zu sein. Mit Konfetti, Fahnen, großen Ballons und Feuerwerk fand der erste Tag auf der Mainstage seinen Höhepunkt

Den Schlusspunkt des ersten Tages setzten dann spät in der Nacht Marilyn Manson und Vitalic

Am Samstag startete man mit Yungblud auf der Vulcano Stage und Burry Tomorrow auf der Crater Stage. Etwas später ging es dann auch auf der etwas kleinere Alternastage mit Starcrawler wieder los.

Beth DittoInsgesamt grandios und sehr abwechslungsreich gestaltete sich der zweite Festivaltag bei Rock am Ring. Schon am Nachmittag durften die Fans bekannte Namen auf den Stages begrüßen. So gab es u. a. ein Wiedersehen mit Beth Ditto, die bereits zum zweiten Mal bei Rock am Ring auftrat. Auf der Crater Stage feierte man u. a. mit Black Stone Cherry und Shinedown bevor zu Body Count feat. Ice-T gerockt wurde. Schauspieler und Sänger Ice-T reiste übrigens mit familiärer Unterstützung an. Neben Sohnemann (Bandmitglied) und der kleinen Tochter, welche auf die Bühne geholt wurde, durfte It-Girl und Frau an Ice-T´s Seite Coco Austin natürlich auch nicht fehlen. Auf der Vulcano Stage ging es mit Kaleo und Snow Patrol weiter, die beide eine tolle Show boten.

MuseFür ein musikalisches Highlight sorgten zudem Headliner Muse. Nicht nur die Songs des Sets wurden sehr gut ausgewählt, auch visuell war das Konzert – wie Muse-typisch – einfach sehr großes Kino. Auf der Crater Stage wurden am Samstag härtere Töne angeschlagen. Hier feierte man bis tief in die Nacht zu Bullet For My Valentine, Parkway Drive und Avenged Sevenfold.

Der letzte Tag von Rock am Ring 2018 sollte noch einmal gigantisch werden. Um ehrlich zu sein habe ich mich am meisten, wie wahrscheinlich ein Großteil der Festivalbesucher, auf diesen Headliner gefreut. Rampensau Dave Grohl und seine Foo Fighters gaben sich die Ehre. Doch bevor der Headliner die Bühne am Abend betrat wurde noch so mancher Moshpits gebildet, Songs mitgesungen und über den Tag verteilt viele tolle Konzerte gefeiert.

Auf der Vulcano Stage gab es ein Wiedersehen mit vielen guten Bekannten des Nürburgrings. Hier sind z. B Bad Religion zu nennen, die anlässlich des 30. Geburtstags des Albums „Suffer“ dieses in gesamter länge spielten.

Energisch ging es hier weiter mit Good Charlotte und Rise Against, die wieder einmal als Co-Headliner am Ring eine wirklich energiereiche Show ablieferten. Die Crater Stage bot mit Acts wie Seasick Steve, RAF Camora oder Bilderbuch wieder ein kunterbuntes Programm. Versauter wurde es als Trailerpark die Bühne betraten. Mit einer nackten, adipösen und überdimensional aufblasbaren Frau im Rücken absolvierten Alligatoah & Co. einen für sie typischen, lustigen Gig. Ihre Texten sind bewusst provokant aber gepaart mit einer humorvollen Bühnenshow immer wieder gerne gesehen.

Foo FightersDann war es endlich soweit. Auf der Vulcano Stage war es Zeit für die Foo Fighters. Die Band war sichtlich gut gelaunt und Dave Grohl strotze nur so vor Tatendrang. Die Setlist war zudem bestückt mit vielen Klassikern, jedoch kamen auch die neueren Songs nicht zu kurz. Im Vorfeld wurde damit geworben, das die Band knapp zweieinhalb Stunden spielen würde, denn wie wir die Foo Fighters kennen leben sie für ihre Konzerte und geben auf der Bühne wirklich alles. Doch es sollte an diesem Abend leider anders kommen. Im laufe des Auftrittes brach Dave Grohls Stimme leider immer mehr zusammen. Er versuchte das Unmögliche und sang weiter doch seine Stimme wurde immer kratziger. Teilweise versuchte er sich vom Publikum, welches ab und an Songpassagen sangen, helfen zulassen. Weiter versuchte er sich ab und an in Solis zu flüchten. Doch es half alles nichts, das Konzert wurde verkürzt, da sich Grohls stimme am Ende komplett verabschiedete! Es wurden die bekanntesten Songs noch gespielt, aber dann musste die Band schweren Herzens das Konzert 20 Minuten früher als geplant abbrechen. Sichtlich mitgenommen entschuldigte sich Dave Grohl bei den Zuschauern und verschwand von der Stage. Was will man machen? Es ist menschlich und die Band hat das möglichste versucht. Trotzdem war es ein geniales Konzert voller Humor, Energie und guten Songs.

Das eigentliche Finale spielten dann die Gorillaz auf der Crater Stage kurz nach dem Ende der Show auf der gegenüberliegenden Bühne. Viel habe ich mir von der Liveperformance der Briten erhofft, doch die Erwartungen konnten sie nicht ganz erfüllen. Zugegeben viele Auftritte geben die Gorillaz nicht gerade, aber wenn man sie in der Vergangenheit gesehen hat, dann war es immer sehr besonders. Hier sind z. B. die Auftritte mit Hologrammen ihrer erschaffenen Figuren oder Gigs mit lebensgroßen Puppen bzw. Kostümen zu nennen. Meist spielte die Band hier nur im Hintergrund und man sah eine durchgedachte Bühnensshow. Bei der Show am Nürburgring zeigten sich aber nun alle Bandmitglieder und eine riesige LED-Leihnwand mit Filmen der Charakteren musste reichen. Das Konzert war grandios und ich bin froh die Band einmal live erlebt zu haben, jedoch habe ich mir von der Bühnenshow etwas mehr erhofft.

Das war´s also – Rock am Ring 2018. Auch in diesem Jahr feierten tausende Menschen zu einem wieder einmal toll zusammengestellten und abwechslungsreichen Programm. An den drei Festivaltagen war wirklich für jeden etwas dabei. Tolle Headliner und viele Bands zu denen man gerne mitgröhlt und feiert und das bei gutem Wetter. Was will man also mehr? Zwar liegt die diesjährige Ausgabe gerade hinter uns, aber schon jetzt denke ich an Rock am Ring 2019. Denn am letzten Tag des Festivals wurde mit die ärzte bereits der erste Headliner für das kommende Jahr angekündigt. Für mich mehr als ein Traum. Nicht nur das die beste Band der Welt endlich wieder etwas von sich hören lässt. Die Berliner spielen nach 12 Jahren auch endlich wieder in der Eifel! Ich freu mich schon jetzt auf 2019 und bin noch voller Euphorie der tollen Tage die hinter uns liegen.

Weitere Infos gibt es zudem auf unserer Sonderseite „LiveBlog“.

Bildergalerien

Tag 1

Tag 2

Tag 3







Kommentar schreiben »